Sicherheit
GRI Sektorenangabe Katastrophen-/Notfallplanung und Maßnahmen zur Katastrophenhilfe
Als Betreiber kritischer Infrastruktur ist 50Hertz durch das IT-Sicherheitsgesetz und das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) verpflichtet, auf Systemen, die für die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit notwendig sind, Informationssicherheit zu gewährleisten. Dabei sind Verarbeitung, Speicherung und Kommunikation von Informationen so zu gestalten, dass die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität der Informationen und der kritischen Systeme in ausreichendem angemessenem Maß sichergestellt werden.
Das Informationssicherheitsmanagementsystem nach ISO 27001 “IT-Sicherheitskatalog gem. §11 Absatz 1a EnWG“ wurde 2020 rezertifiziert. Durch den etablierten Sicherheitsprozess werden Informationssicherheits-Risiken systematisch erhoben und behandelt. Im Berichtsjahr wurden keine gezielten Cyber-Angriffe auf 50Hertz registriert oder Schäden durch Informationssicherheitsvorfälle verzeichnet. In einem unabhängigen Audit für die Bewertung und Zertifizierung der Betriebssicherheit von Rechenzentren (angelehnt an DIN EN 56000) wurden die 50Hertz Rechenzentren auf Level 3 als “hochverfügbar“ ausgewiesen.
Im Rahmen des Datenschutzmanagementsystems (DSMS) wurde das bestehende E-Learning-Programm aktualisiert und interne sowie externe Mitarbeitende sensibilisiert und geschult.
Für 50Hertz hört Sicherheit nicht an den Unternehmensgrenzen auf. So werden u. a. in regelmäßigen Krisenstabsübungen das Krisenmanagement sowie die Krisenkommunikation mit internen und externen Stakeholdern trainiert. Hierbei werden nicht nur die bestehenden Strukturen, Prozesse und Meldewege überprüft und kontinuierlich verbessert, sondern auch die Fähigkeiten der Krisenstabsmitglieder sowie der Mitarbeitenden intensiv geschult, unter besonderen Belastungen mit unerwarteten Ereignissen besonnen umzugehen sowie schnelle und geeignete Entscheidungen zur Krisenbewältigung zu treffen. Diese und weitere Maßnahmen dienen dem Ziel, die Widerstandfähigkeit von 50Hertz fortlaufend ganzheitlich zu erhöhen. Neben dem Schulungskonzept für sämtliche Mitglieder des Krisenstabs und des Einsatzteams gehören dazu auch die Überprüfung der Objektsicherheitskonzepte sowie der Ausbau des Sicherheitsnetzwerks.
In regelmäßigen Abständen werden bei 50Hertz sogenannte Schwarzstarts geprobt, um im Schwarzfall („Blackout“) die Energieversorgung innerhalb von kurzer Zeit wiederherzustellen. Diese Szenarien müssen regelmäßig mit den beteiligten Partnern trainiert werden: sowohl am Simulator, als auch in realen Netzwiederaufbauversuchen. Das sorgt zum einen für Sicherheit, wenn es denn zum Krisenfall kommt und ist zum anderen auch gesetzlich so vorgeschrieben.
Im Berichtsjahr wurde zum zweiten Mal der Netzwiederaufbau mit einem sogenannten Hochfahrnetz erfolgreich absolviert. Ein Hochfahrnetz besteht aus einer Netzinsel mit strategisch sinnvollen Umspannwerken, die gemeinsam durch eine schwarzstartfähige Einheit, in diesem Fall ein Pumpspeicherkraftwerk, zeitgleich unter Spannung gesetzt wird.