Neben dem Stromverbrauch haben die Fahrzeuge des Fuhrparks Einfluss auf die CO2-Bilanz, die für die umfassende Abdeckung des weitläufigen Netzgebietes und den schnellen Anlagenzugang unerlässlich sind. Seit 2019 unterstützt ein neues Standortkonzept mit zehn anstelle von sieben Standorten die Verringerung der nötigen Fahrtstrecken und trägt so zur Reduktion der Treibhausgas(THG)- Emissionen bei. Des Weiteren wurden im Rahmen des Fuhrparkmanagements weitere 8 Dieselfahrzeuge durch Elektrofahrzeuge ersetzt. Weitere zwei Hybridfahrzeuge wurden bestellt. Ein großflächiger Einsatz von Elektrofahrzeugen ist aus Gründen der Reichweite derzeit noch nicht vorgesehen. Im Rahmen der Ersatzbeschaffung erfolgt eine kontinuierliche Anpassung des Fuhrparks auf den aktuellen technologischen Stand und auf Effizienz. Diese Maßnahmen spiegeln sich im reduzierten CO2-Ausstoß der Fahrzeugflotte wieder. Im Jahr 2019 haben diese Fahrzeuge 1.521 Tonnen CO2 ausgestoßen. Gegenüber dem Vorjahr (Vorjahreswert 1.758 Tonnen CO2) wurden 237 Tonnen CO2 eingespart.
In gasisolierten Hochspannungsschaltanlagen wird heute Schwefelhexafluorid (SF6) als Isolier- und Schaltgas genutzt. Es hat sehr gute elektrische Eigenschaften, ist ungiftig und chemisch sehr stabil. Aber: SF6 hat pro Stoffeinheit ein ca. 23.000-fach höheres Treibhauspotential als CO2. Deshalb wird SF6 in den Schaltanlagen in einem geschlossenen Kreislauf genutzt, das heißt Emissionen in die Umwelt werden nahezu ausgeschlossen. Die Druckbehälter werden permanent auf mögliche Leckagen technisch überwacht. Doch trotz all dieser Schutzmaßnahmen kann eine natürliche Leckage bedingt durch die Dichtungstechnik und das notwendige Gas-Handling nicht zu 100 Prozent vermieden werden. Die am Gesamtbestand von SF6 gemessene Verlustrate darf einer Selbstverpflichtung der SF6-Hersteller und -Nutzer zufolge in Deutschland nur 0,6 Prozent betragen – bei 50Hertz lag diese Rate im Berichtsjahr mit 0,1 Prozent deutlich darunter. 50Hertz geht mit diesem technischen Gas bei Transport, Lagerung und Einsatz grundsätzlich äußerst sensibel und verantwortungsvoll um und strebt eine Alternativlösung an. Allerdings gibt es bei Schaltanlagen auf der 220- und 380-Kilovoltebene bislang keine einsatzfähige marktreife Alternative zu SF6. Deshalb fördert 50Hertz zusammen mit 13 weiteren Unternehmen ein Forschungsprojekt an der ETH Zürich. Dieses Projekt hat zum Ziel, alternative Gase auf ihre Eignung als Isolier- und Schaltgas in Schaltanlagen systematisch zu untersuchen. Das Forschungsprogramm läuft über drei Jahre.
Bei der Stromübertragung entstehen zwangsläufig Energieverluste. Sie treten in Form von Stromwärmeverlusten in Leiterseilen, in Transformatoren und anderen Systemelementen sowie als Ableit- und Koronaverluste auf. Im Jahr 2019 betrugen die Netzverluste von 50Hertz 2,3 TWh. Die Netzverluste der Höchstspannungsebene betrugen 1,9 TWh, die der Umspannung 0,4 TWh. 50Hertz hat mit dem SuedOstLink zwischen Sachsen-Anhalt und Bayern die erste 525-kV-Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ) in seinem Netzgebiet geplant. Diese Technik ist besser als konventionelle Drehstrom-Technik dafür geeignet, große Strommengen mit geringen Netzverlusten optimal regelbar und zielgerichtet über große Entfernungen zu übertragen. Um die Verluste präziser vorhersagen und elektrische Energie für den Ausgleich kostengünstiger auf dem Strommarkt beschaffen zu können, hat 50Hertz ein neues Prognosemodell entwickelt, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert. 50Hertz hat das Netzverlustmodell in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) in Ilmenau entwickelt. Darüber hinaus erwägt 50Hertz in Zusammenarbeit mit Elia ein Evaluierungsprojekt, dessen Ziel es ist, den Netzverlusten mit erneuerbaren Energien entgegenzuwirken, um den CO2-Fußabdruck im Scope 2 zu reduzieren.
Für Geschäftsreisen werden unterschiedliche Transportmittel genutzt. Flugreisen waren im Berichtsjahr für 436 Tonnen CO2-Äquivalente verantwortlich. Darüber hinaus haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Fernverkehr der Deutschen Bahn genutzt. Nach Aussagen der Deutschen Bahn ist der Fernverkehr CO2 neutral zu betrachten.