GRI 102-11, GRI 308-1, GRI 308-2, GRI Sektorenangabe Biodiversität
50Hertz ist Vorreiter bei der Integration Erneuerbarer Energien in das elektrische Gesamtsystem: Im Jahr 2023 stammten im Jahresmittel rund 72 Prozent am Stromverbrauch im 50Hertz-Netzgebiet aus Erneuerbaren Energien. Mit der neuen Strategie „100 Prozent bis 2032: Neue Energie für eine starke Wirtschaft“ haben wir uns ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Um im 50Hertz-Netzgebiet bereits im Jahr 2032 eine stabile Stromversorgung aus bilanziell 100 Prozent Erneuerbaren Energien zu ermöglichen, ist die Entwicklung des Höchstspannungsnetzes wesentlich. Dabei verfolgen wir das Ziel, den Einfluss der 50Hertz-Anlagen und -Aktivitäten auf Menschen und die natürlichen Lebensräume so gering wie möglich zu halten. Die Befolgung des NOVA-Prinzips (Netz-Optimierung vor Verstärkung vor Ausbau) ist daher für 50Hertz selbstverständlich. Konkret bedeutet das, dass 50Hertz erst dann neue Leitungen baut, wenn alle anderen sonstigen Möglichkeiten zu Kapazitätserhöhungen im Netz ausgeschöpft wurden. Ökologische und soziale Nachhaltigkeit sowie ein klares Bekenntnis zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung sind feste Bestandteile der Unternehmensstrategie. In der Elia Group-weiten Nachhaltigkeits-Roadmap „ActNow“ haben sich 50Hertz und Elia konkrete Ziele in den Handlungsfeldern Klimaschutz sowie Biodiversität und Öko-Design ihrer Anlagen gesetzt. In 2021 wurde ein Projekt gestartet, dass die konkrete Umsetzung von Maßnahmen zur Zirkularität in den Beschaffungsprozesse, beispielsweise durch die Aufnahmen passender Entscheidungsparameter, berücksichtigt. Ein interner CO2-Preis (IPC) wurde im als zusätzlicher Entscheidungsparameter im Beschaffungsprozess eingeführt.
Die Planung, der Betrieb und der umweltverträgliche Um- und Ausbau des Übertragungsnetzes im Osten und Norden Deutschlands erfolgen auf Grundlage nationaler und europäischer Rahmenbedingungen und Regularien. Diese wurden in 2021 in einem Rechtskataster neu aufgestellt und Änderungen stetig überwacht. In unternehmensinternen Regelwerken werden die Anforderungen umgesetzt. Abweichung werden in einem Prozess ausgewertet und Verbesserungsmaßnahmen festgelegt.
Das Umweltmanagementsystem von 50Hertz beruht auf den Grundsätzen der Einhaltung von Verpflichtungen sowie der ständigen Verbesserung unserer Umweltleistung. In internen Grundsatzdokumenten werden die Verantwortlichkeiten und Prozesse festgelegt sowie Umweltrisiken und Ziele bestimmt. Maßnahmen zur Zielerreichung werden messbar kontrolliert und vorangetrieben. Rechtliche Anforderungen werden über ein laufendes Rechtsmonitoring überwacht, bewertet und bei Bedarf in der Organisation verankert. Die Kontrolle der umweltrelevanten Anforderungen, Prozesse und Ziele erfolgt über interne Umweltaudits, Kontrollen der Qualitätssicherung, jährlichen Anlagenkontrollen sowie -begehungen. Das Umweltmanagementsystem wurde in 2022 erstmals erfolgreich nachISO 14001 extern auditiert und zertifiziert. In 2023 erfolgte die turnusgemäße Rezertifizierung.
Zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung wurden in 2022 Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität, zur Energieeinsparung und Digitalisierung umgesetzt. So werden im Projekt SALUS HSE-Prozesse, wie die Nachverfolgung von Genehmigungsauflagen oder die Aufnahme und Auswertung von Unfällen, im SAP EH&S abgebildet. Abweichungen von bestehenden Prozessen aber auch Umweltereignisse werden bewertet, wenn nötig mit den beteiligten Firmen ausgewertet und Verbesserungsmaßnahmen vereinbart. Weiterhin werden die Mitarbeiter in den Regionalzentren sowie der Zentrale regelmäßig in Form von Unterweisungen und Schulungen zu umweltschutzrelevanten Themen sensibilisiert.
50Hertz gewährleistet die Verfügbarkeit aller relevanten Informationen sowie aller erforderlichen Ressourcen zur Erfüllung der strategischen und operativen Ziele im Rahmen von Energieeffizienz und Umweltschutz. Die Aktivitäten zum Umweltschutz werden unternehmensintern in jährlichen Umweltberichten dokumentiert.